Ligareform 2024: „Seitenblicke “ in die Schweiz und Holland--Erste Testspielpleite!

Auch bei unseren „Nachbarn“ Schweiz und dem gestrigen Länderspielgegner Niederlande gab es in Vergangenheit häufige Bestrebungen, das Niveau in der nationalen Liga durch eine Konzentration auf wenige Teams in der höchsten Spielklasse bzw. durch eine Kooperation zu heben:

 

Bild von Christoffer Borg Mattisson auf Pixabay

Erste Umstellung in der Schweiz im Jahr 2010

Im Zeitraum 2010/11- 2015/16 absolvierten die 10 Teams in der Nationalliga A eine Qualifikationsrunde mit 18 Spielen, anschließend duellierten sich die ersten 8 um den Meistertitel, die beiden Letztplatzierten kämpften mit den beiden Ersten der Nationalliga B um den Auf- oder Abstieg. Nach einer „Zwischensaison“ 2016/17 zur Umstellung bestand die höchste Frauen-Liga zwischen den Saisonen 2017/18 und 2020/21 nur noch aus 8 Mannschaften, die keine Qualifikations- und Finalrunden mehr austrugen, sondern jeder spielte gegen jeden je zweimal zuhause und auswärts, sodass sich 28 Runden ergaben. Der Erstplatzierte war Schweizer Meister, während der Letztplatzierte in die Nationalliga B absteigen musste. Dieser Modus stand unter der Maxime, dass dadurch das Niveau der Liga verbessert werden sollte.

Seit 2021 wieder spezielles Play-Off

Bis 2019/20 wurde die oberste Frauen-Liga Nationalliga-A genannt, ab dieser Meisterschaft firmiert sie unter: AXA Women`s Super League (kurz: AWSL), weil ein Sponsor gefunden werden konnte. Ab 2021/22 schließt sich für die 10 Teams nach der „regulären Saison“, wie gehabt, mit 18 Spielen, folgendes Playoff an: in einem Viertel- Finale werden 4 Aufsteiger für das Semifinale mit Hin-und Rückspiel ausgetragen, die Halbfinalsiegerinnen stehen im Finale um den Meistertitel. Die Verlierer der Viertelfinalspiele spielen sich die Plätze 5 bis 8 aus, die beiden Letztplatzierten in der „Regular Season“ ermitteln mit den beiden bestplatzierten Teams der Nationalliga B die Auf- und Absteigerinnen und treten dabei zweimal jeder gegen jede an.

Niederlande:

Die „Ehrendivision“ umfasste bis 2012/13 nur sechs Vereine, ging dann eine gemeinsame Liga mit Belgien ein.Nach der Auflösung der BeNe League wird sie wieder seit 2015/16 ausgespielt. Aktuell wird 2022/23 in den Niederlanden mit elf Mannschaften eine normale Runde mit Hin- und Rückspielen zur Ermittlung des Meisters ausgetragen.

Freundschaftlicher Test:

Niederlande- Österreich 4:0 (2:0)

Erstmals begann das ÖFB-Team im freundschaftlichen „Retourspiel“ gegen den Vizeweltmeister mit 3 Oberösterreicherinnen, ohne die sonstige „Fixstarterin“ Laura Wienroither, und brachte sich in der 13. Minute selbst in die Bredouille: Torhüterin Kresche versuchte statt des Abschlages einen Kurzpass, dessen Weiterleitung misslang, weil die Gegnerinnen die Kugel eroberten und Lineth Beerensteyn hatte wenig Mühe, nach Zuspiel von Lieke Martens den Ball ins österreichische Tor zu bugsieren. Die Oranje Leeuwinnen dominierten wie im „Hinspiel“, Claudia Wenger kämpfte auf der ungewohnten Außenverteidigerinnen-Position wacker, und wagte in der 24. Minute sogar einen Vorstoß, der geblockt wurde. In der 40.Minute konnte sich die St. Pölten-Akteurin nur mehr durch ein Foul helfen, wurde von der (zu) strengen Schiedsrichterin mit „gelb bestraft“, den Freistoß nützte Martens zu einem Prachttreffer. Lisa Kolb versuchte zwar selbst immer wieder ins Spiel zu kommen, es mangelte der Freiburg-Legionärin aber an Unterstützung aus dem Mittelfeld, weil sich die Niederlande wieder wie aus einem Guss erwiesen.

Doppelschlag machte alle Bemühungen zunichte

Zur Pause wurden beide Oberösterreicherinnen von der Teamchefin Irene Fuhrmann gewechselt, allerdings änderte sich auch im zweiten Spielabschnitt mit den aktiven Routiniers an diesem Tag sehr wenig, obwohl die Österreicherinnen sichtlich eine Ergebniskorrektur herbeiführen wollten. In der 73. Minute erhöhte wieder Beerensteyn per Abstauber auf 3:0, 1 Minute später fixierte Esmee Brugts den Endstand von 4:0,Diesen Großen Vorsprung konnte  leider in der Nachspielzeit auch Annabel Schasching nicht mehr verkürzen, weil sie in der 91. Minute ein wenig zu hoch zielte. Die zweite Freiburg-Legionärin spielte durch und gefiel durch ihren nimmermüden Einsatz.

Österreich musste nach den Erfolgen gegen Italien, die Slowakei und den ersten Vergleich mit den Niederlanden erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen!

Helmut Pichler 

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