Bereits 3. Anlauf: Wieder Ligareform in der höchsten Frauenspielklasse geplant!

Nach dem ersten Versuch in den Neunziger-Jahren und einem „Dreierpack“ ab 2007 wird ab 2024/25 die Planet Pure Frauen Bundesliga wieder mit einem Playoff-System entschieden; beim heutigen  internationalen Test setzte es die erste Niederlage im Frühjahr, denn im Retourspiel des Testspiel-Doppels musste sich die ÖFB -U19-Auswahl gegen Finnland in Antalya mit 0:1 geschlagen geben:

Ab der übernächsten Saison soll in der Planet Pure-Frauen-Bundesliga der Austragungsmodus insofern geändert werden, als die Meisterschaft der Zehnerliga nicht nach dem Grunddurchgang (Jeder gegen Jeden, Heim und Auswärts), somit nach 18 Spielen beendet ist, sondern dass eine Playoff -Abschnitt mit einer „Meistergruppe“ zu sechs Teams sowie einer Abstiegsgruppe mit vier Mannschaften über die Endplatzierung entscheidet. Somit werden 28 statt bisher 18 Spiele auszutragen sein. Der Beschluss über die Ligareform wurde mehrheitlich gefasst, weil die einzelnen Vereine aus ihrer unterschiedlichen Situation verschiedene Auffassungen vertreten.

LIGAPORTAL befragte zur Problematik Gerald Reindl, den Cheftrainer des oberösterreichischen Bundesligisten SPG Kleinmünchen/BW Linz: „ Die „Großen“ in unserer Liga plädieren eher für eine „Achter“ -Liga (mit 2x Hin- und Rückspiel)- anstatt der Zehnerliga, und sind der Ansicht, durch die Bündelung der Kräfte in einer kleineren Spielklasse die Qualität und das Spielniveau erheblich zu steigern.

Grundsätzlich ist man sich geschlossen einig, dass 18 Spiele in einem Leistungs-Bewerb zu wenig sind. Die sogenannten "Mehrspiele" sollen aus Play Off Spielen entstehen. Hierfür plädieren wir für die geplante Einteilung: 6 Teams im oberen und 4 Teams im unteren Bereich, mit der momentanen semiprofessionellen Liga umzudrehen, da zu erwarten ist, dass die vorderen Teams im Cup und der Champions League vertreten sind und sie ihre Belastbarkeitsgrenzen erreichen, dies aber eher bei einem Profibetrieb vorstellbar wäre.

Weniger Teams bzw. Spiele erhöhen den Erfolgsdruck und es ist dann nicht mehr möglich, den jungen Talenten dementsprechende Einsatzmöglichkeiten zu bieten. Ich wäre persönlich statt des Play-Off-Modus für eine Aufstockung der Liga auf 12 -14 Mannschaften, denn wenn man an die Zukunft denkt, dass z.B. Salzburg, Rapid, LASK usw. aufrüsten, wäre in absehbarer Zeit sicher ein hochwertiges 14- er Teilnehmerfeld zu schaffen. Dazu kämen größere Vermarktungsmöglichkeiten, auch im TV usw..“.

Lizenzkriterien werden aufgestellt

Dazu passend: Bei der Ligasitzung wurde auch vereinbart, dass parallel zur Ligareform schrittweise Lizenzkriterien analog zu den Männerbewerben eingeführt werden, als Leitlinie gelten dabei die Bedingungen für die Women's Champions-League-Lizenz.

Historische Vorgänger des Play-Off-Modus:

Erstmals war nach der Herbstmeisterschaft 1995 wurde die damalige 1. Division der Frauen-Bundesliga in eine obere und untere Playoff-Gruppe geteilt. Im Frühjahr setzte sich „oben“ Union Kleinmünchen vor dem USC Landhaus durch. 1996/97 wurde wieder das „alte“ Spielsystem angewendet, USC Landhaus „revanchierte“ sich und setzt sich deutlich mit 58 Punkten vor Union Kleinmünchen (38 Zähler) durch.

Beim zweiten Versuch wurde ab der Meisterschaft 2007/08 wurde bis 2009/10 über Vorschlag des damaligen ÖFB- A-Teamchefs Ernst Weber erneut die Zusatz-Qualifikation eingeführt, wobei Bruno Mangl , der Obmann des damaligen Seriensiegers Neulengbach vermutete: „Mit dieser „lex Neulengbach“ soll unsere Vorherrschaft gebrochen werden“. In den 3 Jahren gelang es trotzdem nicht, die Elf aus dem Wienerwald zu stoppen, weil sie alle 3 Meistertitel holte, im unteren play off mussten sich 2008 Union Kleinmünchen und der 1. DFC Leoben aus der obersten Spielklasse verabschieden. 2010 räumte der ASK Erlaa nach dem letzten Rang im „unteren play off“ den Rang im Oberhaus, Union Kleinmünchen kehrte nach einem Sieg gegen den St. Pölten-Vorgänger ASV Spratzern in die 1. Bundesliga zurück und nahm den Platz der Wienerinnen ein, ab 2010/11 kehrte man wieder zum „früheren“ Modus zurück.

„Retourbegegnung“ im Testspiel- Doppel,

ÖFB U19- Finnland 0:1 (0:1)

In der Startelf von Cheftrainer Hannes Spilka wurden wieder die beiden Oberösterreicherinnen Isabell Schneiderbauer und Isabel Aistleitner aufgeboten. Die ÖFB- Auswahl schrammte schon in der 2. Minute an einem Verlusttreffer knapp vorbei, spielte aber im Gegensatz zum Mittwoch-Auftakt sehr mutig nach vorne und zeigte sich offensiv stark verbessert. In der 19. Minute fiel zwar aus einem Konter das 0:1 durch Elli Seiro, es folgten aber zahlreiche Angriffe Österreichs, die leider nur mit 2 Lattentreffern und Schüssen über oder neben dem finnischen Gehäuse endeten.Zur Pause wurde  Aistleitner getauscht, nach dem Seitenwechsel Schneiderbauer  in der 60. Minute  ebenfalls nach einer ansprechenden Leistung gewechselt, für die Vienna-Abwehrstütze kam A-Team-Aspirantin Lainie Fuchs ins Spiel. Die neue Torhüterin Christina Schönwetter bewahrte die ÖFB-Elf in der 66. Minute mit einer glänzenden Abwehr nach 1:1-Duell vor dem 0:2. Trotz intensivster Bemühungen blieb den Spilka-Schützlingen ein Torerfolg versagt, Finnland setzt sich mit ihrem Konterspiel knapp durch.

Helmut Pichler 

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