Am kommenden Samstag um 14:15 Uhr (!) ist es so weit. Dann trifft der Tabellenvierte Floridsdorfer AC in der 25. Runde ADMIRAL 2. Liga auf den Sechstplatzierten First Vienna FC 1894 (im LIGAPORTAL-Liveticker). Damit steht das kleine Wiener Derby auf dem Programm. Wobei das Wort klein den beiden Vereinen nicht gerecht wird, denn beide haben viel Tradition und feiern obendrein heuer ein beachtliches Jubiläum. Grund genug, dass LIGAPORTAL einen genaueren Blick auf die beiden Kult.Klubs wirft.

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Das Spiel im Herbst auf der Hohen Warte endete nach 2:0-Führung der Vienna noch mit 2:2.

Große Jubiläen bei beiden Klubs

Eines vorweg: Beide Vereine feiern heuer einen runden Geburtstag, der FAC den 120., die Vienna den 130.. Der First Vienna Football-Club 1894 ist damit bekanntlich der älteste österreichische Fußballverein. Die Vienna wurde am 22. August 1894 mit den Vereinsfarben Blau-Gelb gegründet und trägt seit 1899 ihre Spiele auf der Hohen Warte, einer Erhebung im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling, aus. Das Heimstadion der Vienna war zeitweise mit einem Fassungsvermögen von 85.000 Zuschauern (heute 7200) das größte Stadion auf dem europäischen Kontinent und Heimstätte der österreichischen Nationalmannschaft.

Der Floridsdorfer AC aus dem gleichnamigen 21. Wiener Gemeindebezirk wurde im August 1904 gegründet. Bis in die 1960er Jahre war die Heimstätte des FAC in der Galvanigasse, auf dem Grund der heutigen Pfarrkirche Gartenstadt. Seit dem Jahre 1966 spielt der Floridsdorfer AC am FAC-Platz in der Hopfengasse. Das Stadion wurde ursprünglich vom Floridsdorfer Verein und achtmaligen österreichischen Fußballmeister SK Admira Wien im Jahre 1933 erbaut. Nachdem dieser in die Südstadt zog, wurde es dem Floridsdorfer AC übergeben. Heute fasst das Stadion in etwa 3000 Zuschauer.

Erfolgreiche Klubhistorie

Sowohl die Döblinger als auch die Floridsdorfer können auf eine erfolgreiche Klubhistorie zurückblicken. Gemeinsam holte man sieben österreichische Meisterschaften (6 Mal Vienna). Außerdem gewann die „Yellow Submarine“, wie der Verein von Fans gerne genannt wird, drei Mal den österreichischen Cup und 1931 sogar den Mitropapokal.

Für diese Erfolge verantwortlich waren auf beiden Seiten bekannte Namen. So spielten bei der Vienna österreichische Legenden wie Hans Krankl, Ivica Vastic, Heinz Weber, Andreas Herzog, Peter Artner oder Torhüter Michael Konsel, aber auch ein gewisser Mario Kempes – seines Zeichens Weltmeister mit Argentinien 1978. Bei den Floridsdorfern kickten unter anderem Peter Pacult, Trifon Iwanow, Jürgen Patocka und ein gewisser Marko Arnautovic, seit gestern Abend Italienischer Meister mit Inter Mailand.

Noch vor Kurzem im Amateurbereich

Detail: Beide Klubs spielten nach Abstiegen noch vor wenigen Jahren im Amateurbereich. Der blau-weiße FAC wurde im Jahr 2014 Meister der Regionalliga Ost und spielte in der Relegation gegen SV Austria Salzburg, den Meister der Regionalliga West, um den Aufstieg in die damals Erste Liga. Man setzte sich durch und feierte unter Trainer Hans Kleer nach 47 Jahren die Rückkehr in den Profibereich. Die beste Platzierung in der 2. Liga seit dem Wiederaufstieg war Rang 2 und damit der Vizemeistertitel vor zwei Jahren.

Noch frischer in der 2. Liga ist die Vienna, die 2022 über den Meistertitel in der Regionalliga Ost jubeln durfte – im ersten Jahr in der Ostliga. In der zweithöchsten Spielklasse wurde man auf Anhieb starker Siebenter – mit nur zwei Punkten Rückstand auf den FAC, gegen den es nun am Samstag geht.

Keine Blöße geben

Das kleine Wiener Derby ist also gar nicht so klein, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Die Gastgeber rechnen mit einem gut gefüllten Stadion in der Hopfengasse. Für beide geht es um wichtige drei Punkte – der FAC kämpft um Platz 2 (den derzeit die SV Guntamatic Ried mit vier Zählern Vorsprung innehat), die Vienna als Sechster (vier Punkte hinter dem Vierten FAC & Fünften FC Flyeralarm Admira) um den Anschluss an die Top-Gruppe in der Liga. Beide Teams wollen sich vor allem in ihren Jubiläumsjahren keine Blöße geben.

Das Hinspiel endete am Freitag, den 6. Oktober 2023, vor 2.621 Zuschauern auf der Hohen Warte mit 2:2. Kelvin Boateng traf mit dem frühen Führungstor (3.) zum 1:0-Pausenstand für die Vienna. Christoph Monschein legte in der 56. Minute nach und alles alles schon auf einen Heimsieg deutete, kam der FAC im spektakulären Finish noch zum vielumjubelten Ausgleich per Elfmetertor von Mirnes Becirovic (90.) und dem Luckypunch, bei dem Jürgen Bauer von der Vienna ein Eigentor unterlief (90.+5).

 

Foto: GEPA Admiral